Sachsen Sonntag von heute
"Ich liebe den Sport"
Sarah Köhler ist die neue Leiterin des Leipziger Fanprojektes
leipzig hat seit einigen wochen wieder sein eigenes fanprojekt, das seit dem 15. februar in der brandvorwerkstraße 37 in der südvorstadt zu finden ist.
mit der outlaw gmbh konnte ein neuer bundesweit im bereich der kinder- und jugendhilfe aktiver träger gewonnen werden. als leiterin setzt sarah köhler bei ihrer arbeit mit den sicher nicht immer ganz pflegeleichten leipziger fußballfans vorallem auf den schwerpunkt "prävention".
die leipziger fan landschaft gilt seit vielen jahren als schwierig. warum ist diese leitung des neuen FP für sie trotzdem traumjob?
SK: die leipziger fan landschaft zeichnet sich vorallem durch eine ungeheure vielseitigkeit aus. auf der einen seite rb, das von vielen seiten als das personifiezierte böse gesehen wird, auf der anderen seite gibt es die große tradition, mit höhen, tiefen und neuanfängen wie bei LOK und den leutzscher vereinen.[glow=red,2,300] dieses riesige fanpotenzial möchte ich in den kommenden monaten und jahren bündeln.[/glow] gerade diese vielfältigkeit macht diese aufgabe auch so reizvoll für mich. außerdem bin ich seit 20 jahren selbst ein leidenschaftlicher fußballfan.
wie wollen sie diese verschiedenen fan strukturen unter einen hut bekommen?
SK: uns ist ganz wichtig, dass unser auftrag nicht am stadiontor aufhört. wir wollen fußball und fan sein vorallem auch in die bevölkerung tragen unabhängig von den verschiedenen vereinsgrenzen. so wollen wir unter anderem auch kooperation mit fußballfremden vereinen und städtischen institutionen schaffen. wir wollen eine auflaufstelle für alle fans sein - in allen lebenslagen.
wo liegen die schwerpunkte der künftigen FP-arbeit?
SK: unser großer schwerpunkt ist ganz klar die prävention. wir wollen jugendliche fußballfans in erster linie dabei unterstützen, ihr selbstwertgefühl zu stärken und verhaltenssicherheit zu erlangen. außerdem möchte ich meine großen erfahrungen aus meiner zeit beim FP bremen, dem ältesten FP deutschlands und dem FP Lübeck nutzen. in den vergangenen jahren habe ich mir ein großes Netzwerk aufgebaut, dass ich natürlich nutzen will.
in der öffentlichen disskusion wird bei fan konflikten auch immer von toleranz gesprochen. wo hört auch bei ihnen toleranz auf?
SK: klare grenzen ziehen wir beim thema: rechtsextremismus. neonazis lehnen wir komplett ab, das ist mit unserer demokratischen philosophie nicht vereinbar. bei anderen themen rund um fußball ist es wichtig, dass man eine sachliche ebene findet.
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