für alle die den artikel noch nich gelesen haben,bitteschön:Haltestelle der Straßenbahn Linie 15 in Probstheida, Prager-Ecke-Connewitzer Straße. Dort, wo die Tram die Fans ausspuckt, locken die Schaufenster des Sportgeschäftes Bredow. Das linke mit den Trikots der Bayern und Dortmunder, dazu die üblichen Sportutensilien, das rechte dagegen steht ganz allein im Zeichen des 1.FC Lokomotive Leipzig - eines Elftligisten. Vom Baby-Strampler "Ich bin ein Lok-Baby" über die Kinder-T-Shirts "Kleiner Lokfan" bis hin zu den Schals "11. Liga und trotzdem die Nummer 1" und den blau-gelben Trikots. Lok ist in Leipzig wieder in. Im Bruno-Plache-Stadion blieb die Zeit scheinbar stehen. Dort, wo der 1.FC Lok seine größten sportlichen Erfolge im DDR-Fußball feierte bis zum Europacupfinale im Pokal der Pokalsieger 1987 gegen Ajax Amsterdam (0:1, Torschütze van Basten), sind die letzten Spuren des VfB Leipzig aber getilgt. Der 1.FC Lok wurde nach der Wende nämlich am 1. Juni 1991 in den VfB Leipzig umgewandelt, nahm den Namen des ersten Deutschen Meisters von 1903 an, der in Probstheida seine Heimat hatte. Doch sportlichen Träumen in der Bundesliga (1993/94) folgte der Sturz ins sportliche und finanzielle Nichts. Im Frühjahr 2004, der Verein taumelte durch die Oberliga, erfolgte die zweite Insolvenz (4,8 Millionen Euro Schulden), der Name wurde aus dem Vereinsregister gestrichen. Die Plakate der Lok-Fans überlebten die VfB-Jahre im Keller oder auf dem Boden, liebevoll wie Trophäen gehütet. Nun sind sie wieder da vom "Fanclub Treue Lokisten" oder vom "Club der Raben" oder oder. Lok ist wieder Kult. Auch am letzten Spieltag der 3. Kreisklasse vor der Winterpause gegen Turbine II Leipzig zahlen 2.226 Zuschauer ihren Obolus in die Vereinskasse. 29.843 sahen bisher die sechs Heimspiele der Lok-Elf, im Schnitt 4.973. Bei Glühwein und Bier steigt die Stimmung auf der legendären Holztribüne, auf der Ordner pingelig auf die strenge Einhaltung des Rauchverbotes achten. Die Tribüne bebt und wackelt in allen Fugen, wenn das Stakkato des "L O K" zur Anfeuerung ertönt. Zwei hübsche Cheerleader in roten Bikinis mit weißem Pelz besetzt geraten beim 12:0 Sieg trotz winterlichen Temperaturen ins "Schwitzen", als der Lok-Elf innerhalb von 20 Minuten sieben Tore gelingen und es für die Mädels raus aus den Wintermänteln, rein in die wärmenden Umhänge heißt, um den Spielstand anzuzeigen. Auf eine Torflut gegen die Kreisklassen-Rivalen ist man bestens vorbereitet, denn auch die 12 wird problemlos aus dem Zahlenkasten gezogen. Kein Wunder, denn mit 36 Punkten nach zwölf Spielen und mit sage und schreibe 126 Toren bei fünf Gegentoren ist die Bilanz makellos. Der "ärgste" Rivale Einheit Leipzig Ost, der schon T-Shirts mit dem Slogan "Bezwinger des Europacupfinalisten", beflocken ließ und unter den Spieltrikots trug, wurde mit 10:0 vom Platz gefegt. Die Neu-Gründung des neuen 1.FC Lok (mit altem Emblem) erfolgte am 10. Dezember 2003. "Eigentlich wollten wir praktisch nur eine Auffanggesellschaft für die Kinder- und Jugendteams und für die Frauenmannschaften bilden", sagte Vorstandsvorsitzender Steffen Kubald (55), selbst seit 1972 bekennender Lok-Fan. "Doch als der VfB endgültig in die Insolvenz ging, setzten wir uns zusammen und fragten uns: Packen wir das, ziehen wir das auch mit einer Männermannschaft durch?" Die Entscheidung lautete: Ja. Der 1.FC Lokomotive musste sich zur Saison 2003/2004 in die 3. Kreisklasse einreihen. Doch woher die Spieler nehmen? Der verpflichtete Trainer Rainer Lisiewicz, der von 1968 bis 1978 in der DDR-Oberliga für den Verein spielte, wusste die Antwort: inserieren. "Gut 85 Spieler meldeten sich. In drei Castings, bei denen vor allem spielerische Formen im Vordergrund standen, habe ich sie überprüft. 25 von ihnen kamen schließlich in Frage, 20 von ihnen sind heute noch dabei", beschreibt der 53-jährige Coach den Aufbau. Der Erfahrenste ist Kapitän Uwe Trommer, der von 1989 bis 1995 erst das Trikot des 1.FC Lok und dann des VfB, auch in der Bundesliga, trug. "Ich war durch meine Arbeit im Nachwuchsbereich immer in diesen Verein involviert. Da dachte ich mir, du musst in dieser Situation einen Vorreiter machen. Mal sehen, wohin uns der Weg führt", sagt der 40-Jährige. Als ein Torjäger, neben René Heusel (36 Treffer), entpuppt sich Ronny Richter, 32 Tore markierte der Angreifer bisher. "Ich spielte vorher beim BSV Schönau. Mit meinem Vater bin ich schon vor 21 Jahren zu den Spielen von Lok gegangen. Als ich das Inserat las, wusste ich, da willst du spielen", schildert der 28-Jährige seinen Weg nach Probstheida. 400.000 Euro betrögt der Jahres-Etat. "Jeweils ein Drittel aus Sponsorengeldern, Kooperationsbeziehungen und Mitgliedsbeiträgen und Eintrittsgeldern", listet Steffen Kubald auf. "Allein 50.000 Euro als Miete kostet uns der Unterhalt des Sportgeländes. Fahrzuschüsse zahlen wir nur für den Nachwuchs und für die Frauen. Die Spieler der Männerteams bekommen keinen Cent, auch nicht für Siege." Rund 200 Spieler kicken in 13 Mannschaften, darunter die A- und B-Jugend in der Regionalliga, die Frauen in der 2. Bundesliga Süd. Der Weg nach oben wäre für den Verein steinig und langwierig. Darum denkt man an eine Fusion. [glow=red,2,300]"Tag und Nacht, doch niemals mit dem FC Sachsen", macht Boss Kubald klar.[/glow](der geilste satz)Das kann der Verein seinen Fans nicht antun, denn die Feindschaft zum Ortsrivalen Sachsen, eigentlich aus alten DDR-Zeiten noch immer als "Chemie" verschrien, wird in Probstheida schon mit der Muttermilch aufgesogen. Coach Lisiewicz gibt das Tempo für die nächsten Jahre vor. "Im Sommer 2005 mit einem Bezirksligisten fusionieren, dann ein Jahr später Meister werden und in die Landesliga aufsteigen. Den Durchmarsch danach fortsetzen, dann wären wir im Sommer 2007 in der Oberliga." Dann hätte das Transparent wieder seine volle Gültigkeit: "Fußball - Leipzig - Lok".also so wie sich das der rainer vorstellt,wär ich auch mit einverstanden.der wird doch nicht mehr wissen als wir (fusion). :diablotin: