von Firefighter » Di 15. Sep 2015, 22:36
Morgen in der LVZ:
Zwickau-Trainer Ziegner mit Respekt vor Lok
Zwickau/leipzig. Nein, Torsten Ziegner hat keine Angst vor einer Pokal-Blamage heute Abend beim 1. FC Lok (19 Uhr, Plache-Stadion), und er wird den Oberligisten auch nicht unterschätzen. "Wir wissen genau, was in Leipzig auf uns zukommt, und wir werden eine komplett andere Zwickauer Mannschaft sehen", betont der Trainer des FSV.
Die jüngste 1:4-Packung in Nordhausen ist dem 37-Jährigen an die Nieren gegangen. Es war die erste Niederlage des Regionalliga-Spitzenreiters nach sechs Siegen am Stück, es waren die ersten Gegentore überhaupt in dieser Saison. "Wir haben kollektiv versagt", räumt Ziegner ein und spricht von einem Schock, den er inzwischen positiv betrachtet: "Das kann ein Dämpfer zur rechten Zeit gewesen sein, das schärft und weckt die Sinne, bei mir und bei der ganzen Mannschaft. Alle wissen jetzt, dass wir hart weiterarbeiten müssen." Schläfrig in der Abwehr, ohne Schwung in der Offensive, individuelle Fehler in Serie - der Coach war bedient. "Darf alles nicht passieren, aber es gibt solche schwarzen Tage. Und ich hoffe, wir haben unseren jetzt hinter uns."
Die Drittrunden-Partie im sächsischen Cup-Wettbewerb geht Ziegner mit Respekt und sehr ernsthaft an. Er hat Lok beobachten lassen, erwartet einen leidenschaftlichen, um jeden Zentimeter fightenden Kontrahenten und eine stimmungsvolle, extrem laute Kulisse. "Da müssen wir gegenhalten, kämpferisch auf Augenhöhe sein, um unsere fußballerischen Vorteile nutzen zu können."
Sein Team soll den Nordhausen-Patzer sofort ausbügeln, hochkonzentriert auftreten, das Match von Beginn an dominieren. "Dann brennt auch nichts an." Den Pokal sieht Ziegner keineswegs als Nebensache. "Wir standen ja zuletzt im Finale, das war eine coole Erfahrung, und wir möchten wieder weit kommen." Im Mai unterlag der FSV im Endspiel 0:2 gegen Drittligist Chemnitzer FC, verpasste so den lukrativen DFB-Pokal. Auch in der Liga mussten sich die Zwickauer knapp beugen und zuschauen, wie dem 1. FC Magdeburg der Sprung in die 3. Liga gelang. Nun wollen die Westsachsen unbedingt selbst aufsteigen.
"Das Team ist stark genug", glaubt Ziegner. Er setzt auch auf den früheren Lok-Akteur Patrick Grandner. Bisher wurde der 27-jährige Mittelfeldmann nur dreimal eingewechselt, spielte insgesamt 62 Minuten, schoss dabei ein Tor. "Patrick hatte es schwer, in die siegreiche Mannschaft zu kommen", erklärt Ziegner, "aber er ist nahe dran an der ersten Elf und immer eine Option." Besonders gegen Lok. Im März 2014 schoss Grandner die Probstheidaer zum 1:0-Erfolg gegen Zwickau, drei Monate später holte ihn Ziegner zum FSV. Steffen Enigk