von Firefighter » Do 13. Aug 2015, 22:03
Morgen in der LVZ:
"Ich hatte einige schlaflose Nächte"
Lok-Kapitän Markus Krug vor dem Saisonauftakt gegen Rot-Weiß Erfurt II im Interview
Leipzig. Lok-Kapitän Markus Krug (26) lässt vor dem Saisonauftakt in der Oberliga gegen Erfurt II (Sonntag, 14 Uhr) keine Zweifel am Saisonziel Aufstieg zu. Der gebürtige Wolfener spricht über bittere Niederlagen, neue Mitspieler und seine Vorstellung über ein perfektes Jahr 2016.
Sie wollen gegen Erfurt II unbedingt gewinnen. Wie soll das gelingen?
Gegen Erfurt haben wir durch eine schwache spielerische Leistung und den Spielabbruch die Relegation zur Regionalliga verpasst. Das wollen wir wieder gut machen, da gibt es noch eine offene Rechnung. Außerdem besitzt die Mannschaft nun mehr Qualität in der Offensive. Da darf es keine Ausreden geben: Die drei Punkte müssen her.
Wird es sich negativ auswirken, dass nach dem Urteil des NOFV nur die rund 700 Dauerkartenbesitzer ins Stadion dürfen?
Wir haben dieses Jahr was Großes vor, da darf es keine Rolle spielen, ob wir vor 700 oder 3000 Leuten spielen.
Frage: Der letzte Test ging gegen Meuselwitz 0:3 verloren. Ein gutes Omen?
In Halbzeit eins waren wir spielerisch richtig gut und hatten unsere Chancen. Meuselwitz hat in der zweiten Halbzeit komplett durchgewechselt, die waren dann bei der Hitze einfach spritziger. So ein Dämpfer vor dem Auftakt motiviert hoffentlich noch mal jeden.
Frage: Was für ein Lok-Team sehen wir im Vergleich zum Vorjahr?
Die neuen Spieler integrieren sich toll. Wir haben eine gute Mischung aus erfahrenen und jüngeren. Auch spielerisch ist die Mannschaft mit Daniel Becker und Paul Schinke stärker geworden. Wenn wir den Zusammenhalt weiter stärken, sind noch zwei, drei Prozent mehr drin, weil sich jeder für den anderen den Arsch aufreißt.
Ist das Mittelfeld der stärkste Mannschaftsteil?
Das würde ich sagen. Becker und Schinke geben uns eine große spielerische Qualität. Mit Andy Wendschuch und Hiromu Watahiki besitzen wir zwei Abräumer dahinter. Eine tolle Mischung aus spielerischer Klasse und Kampf.
Paul Schinke kam von RB II, Sie gelten nicht als der größte RB-Freund. Ein Problem?
Natürlich drücke ich ihm schon mal einen Spruch auf, aber ich würde mich für Paul auf dem Platz wie für jeden Mitspieler zerreißen. Er hilft uns ungemein, das werden auch die Fans honorieren.
Also würden Sie ihn auch bei Anfeindungen in Schutz nehmen?
Ja, natürlich.
Wo möchten Sie sich verbessern?
Hinten will ich wieder so wenig Gegentore wie möglich zulassen, ist ja klar als Innenverteidiger. Und vorne auch mal ins Netz treffen. Mein letztes Ligator habe ich 2009 geschossen.
Waren Sie beim Sommer-Training in Gedanken mal am Badesee?
Eindeutig nein. Nach dem verkorksten Saisonabschluss bin ich hoch motiviert, es wieder gut zu machen und mich noch mehr zu quälen. Es gibt ein klares Ziel, das lautet Aufstieg. Mich ärgert es nicht, wenn die Kumpels bei 40 Grad baden gehen, wenn ich auf dem Trainingsplatz schwitze.
Haben Sie lange gebraucht, um das bittere Saisonende zu verdauen?
Ich hatte einige schlaflose Nächte und habe lange daran geknabbert. Jeder weiß, dass Lok für mich eine Herzensangelegenheit ist.
Wie haben Sie den Akku aufgeladen?
Dafür gab es nur zwei Wochen Zeit. Mehr als ein Wochenend-Trip nach Hamburg mit meiner Freundin war nicht drin. Sabine hatte als Referendarin keinen Urlaub. Dafür haben wir dort unsere Verlobung gefeiert.
2016 feiern Sie Hochzeit und Aufstieg?
Zum 50. Geburtstag von Lok aufzusteigen und zu heiraten, das wäre ein perfektes Jahr.
Warum packt es Lok diesmal?
Der unbedingte Wille ist einfach da. Die Mannschaft wurde mit Spielern verstärkt, die höherklassige Erfahrung haben, die spielerische Qualität ist gestiegen. Der Trainer hat seine Wunschspieler bekommen. Jetzt ist es wichtig, dass wir nicht wie letztes Jahr jede Woche nur über den Aufstieg quatschen, sondern auch auf dem Platz in jedem Spiel zeigen, dass wir wirklich hoch wollen. Am besten gleich gegen Erfurt.
Interview: Thomas Fritz