von Marko » Do 3. Jun 2004, 23:35
© Leipziger Volkszeitung vom Donnerstag, 3. Juni 2004"Der 1. FC Lok ist doch kein normaler Kreisklasse-Verein" Leipzig. Von 1968 bis 1978 stürmte er für den 1. FC Lok Leipzig in DDR-Oberliga und Europacup, jetzt kehrt Rainer Lisiewicz, 54, zu seinen Wurzeln zurück - als Trainer in der 3. Kreisklasse, wo Lok als Nachfolger des bald liquidierten VfB neu beginnen muss.Frage: Sind Sie sentimental?Rainer Lisiewicz: Eigentlich nicht.Warum sonst lässt sich ein Mann, der Grimma in die vierte Liga führte, auf die unterste Spielklasse ein?Nach einem Jahr Pause brauche ich wieder Fußball, will meiner Frau nicht auf den Wecker fallen. Anderswo hätte ich sofort in der Landesliga anfangen können, aber aus beruflichen Gründen kann ich nicht weg aus der Region Leipzig. Dann kam die Anfrage von Lok. Das Konzept hat mich überzeugt. Ich habe den Verein ja nie aus den Augen verloren.Haben Sie denn keine Angst, belächelt zu werden?Einige werden das sicher tun. Es ist mir egal. Ich bin überzeugt, dass dieser Traditionsverein wieder nach oben kommt, will Zeichen setzen, für einen Schub sorgen Bisher spüre ich nur Zustimmung.Was macht Sie außer Nostalgie-Gefühlen noch optimistisch?Es gibt Sponsoren, die Kooperation mit Aue, gute Trainingsbedingungen, immer noch ein großes Fanpotenzial, viel Trotz und eine arbeitsfähige Führung. Wir fangen nicht bei Null an, das hier ist doch kein normaler Kreisklasse-Verein.Haben Sie mal ausgerechnet, wie alt Sie sein werden, wenn der 1. FC Lok wieder in der Oberliga spielt?Mit 65 hätte ich genau das richtige Alter für einen Bundesliga-Trainer. Quatsch. Ich hoffe, dass wir nicht die komplette Tippeltappeltour gehen müssen, sondern bald einen Partnerverein finden und so einige Spielklassen überspringen können.Mit wem werden Sie in der elften Liga zum Hobby-Fußball antreten?Wir meinen es ernst, werden zwei-mal die Woche trainieren. Ich habe eine Spielerliste, die ich abarbeiten werde. Im Juli geht