von Michael » Fr 3. Sep 2004, 11:21
Döbelner Allgemeine von heute - wenn man dem Forum der Fahrradbeleuchter [smiley=grin.gif] glauben darf:Sport verkauft für lebenslangen Unterhalt von LokHausdorf. "Wir waren genauso ahnungslos wie alle Spieler." Silvio Gleffe, Pressesprecher und Mannschaftsleiter der Hausdorfer Landesliga-Elf klingt gefasst. Seine Enttäuschung aber ist trotz aller Herleitung der ach so vernünftigen Argumente nicht zu überhören. "Sportlich bedeutet das für den Hausdorfer SV nichts Gutes", fasst der 47-Jährige zusammen, was vermutlich viele der Betroffenen denken. "Finanziell vielleicht schon."Geld ist der einzige Grund, warum der HSV sich auf das Fusionsangebot des 1. FCLok eingelassen hat. Denn ein weiteres Jahr in der Landesliga, oder auch in der Bezirksliga hätte der Verein finanziell nicht überstanden. "Wir sind nicht pleite, die laufende Saison ist abgesichert", betont Gleffe. Doch im nächsten Jahr bricht dem HSV ein wichtiger Sponsor weg. Joachim Rädle geht in den Ruhestand. "Wir haben immer gewusst, dass dieser Tag irgendwann kommt und versucht, andere Sponsoren aufzutreiben." Doch damit blieb der Verein erfolglos. Der wirtschaftliche Zweig, den sich der Hausdorfer SV zur Finanzierung seines Fußballs in den vergangenen Jahren aufgebaut hatte, kann die Kosten, die in Bezirks- und Landesliga anfallen, nicht abdecken. Vereinsgaststätte, Bowlingbahn und Festzelt werfen lange nicht mehr genug ab. Als dann die Frage stand, ob man in die Bezirksliga aufsteigen wolle, war es Sponsor Rädle, der das Zünglein an der Waage bildete. Alle wollten, also tat man es. Und auch den Aufstieg in die Landesliga habe sich der Verein, der nicht Bezirksmeister, sondern Zweiter wurde, gut überlegt.Bereits seit drei Monaten, so Gleffe, habe es offenbar Gespräche mit Leipzig gegeben. Der 1. FC will so schnell wie möglich zurück in den höherklassigen Fußball. Der finanzschwache HSV kommt da gerade recht. Der verspricht sich von der Fusion eine langfristige finanzielle Absicherung. Eine Ehe auf Lebenszeit quasi, in der die Hausdorfer in irgendeiner Form an den Einnahmen des FC beteiligt werden, wenn der dann tatsächlich wieder in der Oberliga oder noch weiter oben kickt.Doch soweit ist es noch nicht. Erst einmal muss die Abteilung Fußball aus dem Hausdorfer Sportverein per Mitgliederbeschluss ausgegliedert werden. Ende September soll das geschehen. Dann gründet der Fußball einen eigenen Verein, den Hausdorfer Spielverein. Denn nur zwei reine Fußballvereine können miteinander fusionieren. Zum 1. Juli 2005 soll der Bund fürs Leben dann geschlossen werden. Von da an spielen sowohl die erste als auch die zweite Hausdorfer Mannschaft unter Lok Leipzig. Die Reserve - so ist es angedacht - auf dem Hausdorfer Platz. Aber nur, wenn der Verband mitspielt.Das heißt:Männerfußball gibt es in Hausdorf ab kommender Saison nicht mehr. Geplant sei aber, wieder eine Fußballabteilung mit dem Nachwuchs zu gründen. "Und vielleicht bekommen wir ja irgendwie noch eine Herrenmannschaft zusammen." Die dann ganz unten zu spielen anfängt. So, wie es Lok Leipzig nicht zu tun bereit ist.Die Hausdorfer Spieler, meint Silvio Gleffe, würden die neue Entwicklung vielleicht gar nicht als so dramatisch ansehen. "Machen wir uns nichts vor - sie alle sind hier, um mit Fußball Geld zu verdienen, die wenigstens sind Hausdorfer. Es ist eine Legionärstruppe, den meisten ist egal, wo sie spielen." Dramatischer ist aus seiner Sicht, dass Jochen Kunath, der Trainer, der die Mannschaft zum Aufstieg geführt hat, postwendend rausgeworfen wurde.Manuela EngelmannALLES WIRD GUT !!! Michael