von redakteur5 » Mo 27. Sep 2004, 23:30
© Leipziger Volkszeitung vom Dienstag, 28. September 2004(K)ein Spiel wie jedes andereOrtsderbys zwischen den Vereinen aus Leutzsch und Probstheida erhitzen seit Jahrzehnten die Gemüter, nun gab es bei der A-Junioren unter den Vereinsnamen FC Sachsen contra 1. FC Lok die nun wohl für längere Zeit geltende Variante. Die zwischenzeitlich unterbrochene Partie im Alfred-Kunze-Sportpark endete 1:1.Immerhin rund 300 Zuschauer wollten den Nachwuchs sehen. Aus dem Gästefanblock, rund die Hälfte der Anhänger feuerte Lok an, landete "brennende Wurfmunition" auf dem Rasen. Die Partie musste beim Stand von 1:0 für die Leutzscher sogar für fünf Minuten unterbrochen werden. Das rot leuchtende Übel wurde vom Feld geräumt. Lok-Chef Steffen Kubald verhinderte selbst Schlimmeres, er stellte sich vor den eigenen Fanblock und gab so den auf die Zäune kletternden Fans ein Stoppzeichen. Hinterher sprach er davon, dass man die "Fans im Griff" hatte und setzte in Anbetracht der Unterbrechung einen recht niedrigen Maßstab an.Das Verhalten auf den Rängen kann Dave Jeßner nicht so richtig verstehen. Der Verteidiger kickte im Vorjahr noch für den VfB. Insgesamt sechs Ex-Probstheidaer standen in der Anfangsformation des FC Sachsen. "Es ist ein Spiel wie jedes andere. Die besondere Rivalität gibt es nur bei den Fans. Einige von uns haben schon in einer Mannschaft gespielt, gehen gemeinsam in das Sportgymnasium", sagte Jeßner: "Nach einem Foul geben wir uns ganz normal die Hand." Ziel sei für ihn der persönliche Wiederaufstieg in die Junioren-Bundesliga. Darum sei er mit seinem Teamkollegen auch gewechselt, als in Probstheida die Perspektive fehlte.Stefan Pannike hatte die Leutzscher in der 47. Minute mit einem Schuss aus zehn Metern ins Angel in Führung gebracht. Patrick Lau gelang in der 76. Minute nach einem Freistoß der Ausgleich.FC-Sachsen-Trainer Detlef Schößler, auch einst beim VfB unter Vertrag, war unzufrieden. "Ich habe keine einzige richtige Chance von Lok aus dem Spiel heraus gesehen", sagte der Ex-DDR-Nationalspieler und fügte hinzu: "Lok zeigte zwar Leidenschaft, war aber nur durch Freistöße und Ecken gefährlich."Der Sachsen-Coach haderte mit dem Abschluss seiner Buben: "Wir bestimmen das ganze Spiel, haben Chance auf Chance und machen vorne einfach keinen rein." Die größten Möglichkeiten hatten Benjamin Boltze und der bereits erfolgreiche Pannike.Lok-Trainer Andreas Schmidt beurteilte die Partie freilich anders: "Wir waren die bessere Mannschaft, haben die Bälle laufen lassen und versucht, zielstrebig nach vorn zu spielen. Es lief einiges noch nicht so rund, aber wir hätten gegen das Leistungszentrum Sachsen gewinnen können." Auch die B-Junioren trennten sich remis (2:2).@Schößler: [smiley=bash.gif]